Sandra Jahn von Lacrima erhält Leuchtfeuer für Einsatz in Trauerbegleitung
05.05.2025
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Wenn Menschen mit dem Verlust eines geliebten Menschen konfrontiert werden, stehen sie oft vor einer tiefen, existenziellen Krise. Besonders schwer trifft es Kinder und Jugendliche, die noch nicht gelernt haben, mit Trauer umzugehen oder sie auszudrücken. In solchen Momenten ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die mit Herz und Verstand für sie da sind – Menschen wie Sandra Jahn, die sich seit Jahren ehrenamtlich bei Lacrima engagiert und dafür nun mit dem ersten Sächsischen Leuchtfeuer ausgezeichnet wurde.
Ein Ehrenamt mit Herz und Verstand: Die Arbeit von Sandra Jahn bei Lacrima
Sandra Jahn ist eine Persönlichkeit, die durch ihre offene Art und ihr unermüdliches Engagement im Team von Lacrima hervorsticht. Lacrima ist ein Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche, das ihnen einen sicheren Raum bietet, um ihre Gefühle zu erleben, zu teilen und zu verarbeiten. Sandra beschreibt ihre Arbeit als eine Kombination aus Herz und Verstand: „Sie macht es von Herzen und es gehört aber beides dazu.“ Sie ist immer bereit, wenn ein „Sondereinsatz“ ansteht, und sagt nie „nein“, egal wie emotional und herausfordernd die Situation auch sein mag.
Was Sandra auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, mit viel Empathie und gleichzeitig professioneller Ruhe für die betroffenen Kinder da zu sein. Dabei geht es nicht nur darum, zuzuhören, sondern auch darum, aktiv zu unterstützen und den Kindern zu helfen, ihre Trauer zu verstehen und zu verarbeiten. Ihr Einsatz ist von einer tiefen Wertschätzung für die Menschen geprägt, mit denen sie arbeitet. „Für mich war die Motivation, etwas Sinnvolles und Wertvolles zurückzugeben“, sagt sie.
Der erste Sächsische Leuchtfeuer Award: Anerkennung für wertvolle Arbeit
Das Leuchtfeuer ist eine gemeinsame Initiative von Pokale Meier und der Engagementstiftung Sachsen. Es würdigt Menschen, die mit Haltung und Engagement leise, aber mit großer Wirkung in ihrer Gemeinschaft wirken. Die Auszeichnung steht symbolisch für das Licht, das Menschen wie Sandra in dunkle Momente bringen.
Robert von Lacrima, der das Leuchtfeuer überreichte, beschreibt Sandra als unverzichtbaren Teil seines Teams: „Sandra Jahn erhält diesen Award stellvertretend für ein wunderbares Team, das ich habe, das zusammenarbeitet, Menschen unterstützt in der schlimmsten Lebensphase.“ Er hebt hervor, dass Sandra immer zur Stelle ist, wenn sie gebraucht wird, und dass ihr Einsatz eine besondere DNA zu sein scheint – die Bereitschaft, Menschen in existentiellen Grenzsituationen beizustehen.
Die Überraschung war für Sandra selbst überwältigend: „Es hat mich eiskalt erwischt, ganz ehrlich. Ich bin eigentlich niemand, der gerne im Mittelpunkt steht. Ich mache diese Aufgabe, weil ich es gerne mache und weil ich den Kindern helfen möchte.“ Doch die Wertschätzung durch den Award berührt sie sehr und motiviert sie weiterhin, diesen wichtigen Dienst zu leisten.
Wie sieht der Alltag in der Trauerbegleitung aus?
Die Arbeit bei Lacrima ist geprägt von sensiblen und emotional herausfordernden Momenten. Sandra gibt uns einen Einblick in den Alltag: „Wir sitzen hier gerade in unserem Ruheraum mit Kuscheltieren und Sitzsäcken. Das ist der erste Raum, den die Kinder bei uns zur Gruppenstunde betreten.“
Die Gruppenstunden finden alle zwei Wochen statt und beginnen immer mit einer offenen Frage: „Wie geht’s euch überhaupt?“ Dieser Einstieg schafft einen sicheren Rahmen, in dem die Kinder sich öffnen können. Danach geht es oft in den Kreativraum, wo die Kinder durch verschiedene kreative Methoden ihre Gefühle ausdrücken und verarbeiten können.
Ein besonders schwerer Moment in Sandras Arbeit ist, wenn ein Kind vom Verlust seines Geschwisterkindes erzählt. „Das ist so ein Moment, da muss man mal kurz schlucken“, sagt sie. Solche Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, Trauer nicht zu verdrängen, sondern sie gemeinsam zu durchleben und anzunehmen.
Der Beitrag der Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche
Trauer braucht Raum – vor allem für Kinder, die oft nicht die Worte oder das Verständnis haben, um ihre Gefühle zu fassen. Die Trauerbegleitung bei Lacrima schafft genau diesen Raum. Sandra erklärt, was ihrer Meinung nach der wichtigste Beitrag der Arbeit ist: „Das gemeinsame Trauern, das Gefühl, nicht alleine zu sein. Die Kinder merken, es geht anderen genauso.“
Darüber hinaus wird der Tod auf eine kindgerechte und angemessene Weise sichtbar gemacht und thematisiert. Das kann durch Rituale, Gespräche oder kreative Aktivitäten geschehen. Ziel ist es, die Trauer für die Kinder begreiflich zu machen und ihnen zu helfen, ihre Gefühle zu ordnen und auszudrücken.
Diese Unterstützung ist nicht nur emotional wichtig, sondern auch ein Schutzfaktor, der den Kindern hilft, langfristig mit dem Verlust umzugehen und ihre psychische Gesundheit zu stabilisieren. Gerade in Zeiten, in denen Trauer oft tabuisiert wird, ist diese Arbeit unverzichtbar.
Warum sollte man sich in der Trauerbegleitung engagieren?
Die Arbeit in der Trauerbegleitung ist zweifellos herausfordernd und emotional belastend. Doch sie bringt auch viel Wertvolles zurück – nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Ehrenamtlichen selbst. Sandra gibt einen Einblick in ihre Motivation: „Es muss jeder für sich wissen, warum er ein Ehrenamt ausführen möchte. Für mich war es wichtig, etwas Sinnvolles und Wertvolles zu tun.“
Wer sich engagiert, schenkt nicht nur anderen Halt und Hoffnung, sondern sammelt auch selbst wertvolle Erfahrungen und Einblicke in die menschliche Seele. Es ist eine Arbeit, die Demut lehrt und die eigene Perspektive auf das Leben verändert.
Darüber hinaus ist die Trauerbegleitung bei Lacrima auf Unterstützung angewiesen – sei es durch weitere ehrenamtliche Trauerbegleiter oder durch Spenden. Jede helfende Hand und jeder Beitrag zählen, um diese wichtige Arbeit fortzusetzen und noch mehr Kindern und Jugendlichen zu helfen.
So kannst du helfen und unterstützen
Wer Interesse hat, sich bei Lacrima zu engagieren, kann sich jederzeit melden. Sandra betont: „Ich brauche weitere ehrenamtliche Trauerbegleiter. Einfach anrufen, Kontakt aufnehmen.“ Die Organisation ist auf Ehrenamtliche angewiesen, die mit Herz und Verstand diese sensible Aufgabe übernehmen wollen.
Auch finanzielle Unterstützung ist essentiell. Lacrima ist auf Spenden angewiesen, um die vielfältigen Angebote für trauernde Kinder und Jugendliche aufrechtzuerhalten. Jeder Beitrag hilft, sei er noch so klein.
  • Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.
    Regionalverband Dresden
    Lacrima Dresden
    BIC: BFSWDE33XXX
    IBAN: DE84 3702 0500 0004 3318 04
    Bank für Sozialwirtschaft
Ein Dank an alle, die in der Trauerbegleitung aktiv sind
Die Arbeit von Sandra Jahn und ihrem Team bei Lacrima ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie viel Gutes und Hoffnung aus Engagement und Mitgefühl entstehen kann. Sie schenken den Kindern und Jugendlichen nicht nur Trost, sondern auch neue Perspektiven und die Gewissheit, dass sie nicht allein sind.
Dieser Dienst ist alles andere als selbstverständlich. Er erfordert Mut, Ausdauer und eine große Portion Menschlichkeit. Dafür gebührt allen, die in der Trauerbegleitung tätig sind, unser tiefster Respekt und Dank.
„Danke, dass du da bist und die Arbeit bei Lacrima bereicherst. Bei Sandra geht es immer um die Sache – und das denkt man ist selbstverständlich, aber es ist es nicht.“
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